
Kardiologe nutzte Untersuchungen für sexuelle Übergriffe
In einem Fall von sexuellem Missbrauch in einer Arztpraxis wurde ein 53-jähriger Kardiologe zu vier Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Der aus Eritrea stammende Arzt Bereket A. stand zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres vor dem Landgericht Aschaffenburg, nachdem sieben Frauen ihn angezeigt hatten.
Der Kardiologe hatte seine Position als Arzt ausgenutzt, um Patientinnen zu missbrauchen. Bei einer Patientin drang er während einer Herzuntersuchung mit dem Finger in sie ein, nachdem er ihren Arm gegen seinen Penis gedrückt hatte. Bei einer schwangeren Patientin ließ er angeblich Kniebeugen "zur Stärkung des Bindegewebes" durchführen und manipulierte ihre Hand in unangemessener Weise. Eine weitere Patientin berichtete, dass er in ihre Unterhose griff und sexuelle Handlungen an ihr vornahm.
Für die ersten Fälle war der Arzt bereits im Oktober 2023 zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Nach Medienberichten über diesen Fall meldeten sich weitere Opfer bei den Justizbehörden. Drei zusätzliche Fälle waren bereits verjährt.
Im aktuellen Verfahren war der Angeklagte vollumfänglich geständig, was eine Vereinbarung zwischen den Parteien ermöglichte und die Vernehmung der Zeuginnen entbehrlich machte. Die Anklage lautete auf Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses, mit Tatzeitpunkten im Februar 2021 und September 2022.
Der Arzt hat sowohl seine Approbation als auch seine Zulassung verloren. Der vorsitzende Richter Karsten Krebs betonte, dass es für ihn nicht vorstellbar sei, dass der Mann in Deutschland jemals wieder als Arzt arbeiten könne. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Opfer leiden unter schwerwiegenden Folgen. Eine Betroffene berichtete, dass sie nach ihrer Zeugenaussage eine Frühgeburt erlitt und bis heute traumatisiert sei.
QUELLEN
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